Wednesday, April 28, 2010

la familia









Über Ostern habe ich mich wieder einmal auf den Weg gen Norden gemacht und Freunde und Familie besucht. Besonders schön und berührend war es, wieder einmal in Neuharlingersiel zu sein, zu Ostern mit Karin bei Garbiele, Corinna und Björn (plus gorgeous dog!) und kurz Esther und die Kinder zu sehen (zu kurz!!!)...
Das wiederkehrende Grün, die beginnende Wärme, längere Tage und die Luft schwer vom Duft der Frühlingsblüten, Bäume schwer tragend an Blütenmeeren, Kindergartentage im Sonnenschein, ein Meer von Blüten das mich jeden morgen vor meinem Fenster im Sonnenschein begrüsst, Vögel, die früh morgens die Stille besingen und Blumenzwiebeln im Garten die ihre grünen Blätter in die sonne schicken...all das versöhnt mich ein wenig mit Köln. Bestimmt nicht auf Dauer, doch es fällt mir jetzt etwas leichter. Ich habe ein paar schöne Naturschutzgebiete entdeckt (man wende den Blick ab von den Chemieschornsteinen am Horizont) in denen man statt 2000 (am Rhein) vielleicht nur 20 Menschen begegnet und die ich mir erradeln kann, wo es etwas Wasser und Flüsschen gibt und die Natur ein wenig atmet. Um meine Wohnung herum strotzt und strahlt der Frühling, ein schwerbeladener Fliederbusch im Garten und die Schrebergärten vor meinem Fenster bieten vielen Vögeln eine Heimat. Komme ich von der vielbefahrenen Strasse in unsere Gasse, wird es plötzlich ruhig und grün. Dafür bin ich dankbar. Wie auch für die Arbeit in der Kita, so anstrengend die auch ist, und das Uta in der Nähe...YAY, ich werd beim Pol staffen und jetzt beginnt eine 5 monatige Weiterbildung in Essenzarbeit, wie schön!!! Ich habe im letzten halben Jahr keine Seminare besucht gehabt, um mir selbst einmal Zeit zu geben (von den Kosten abgesehen!) und freu mich jetzt darauf, wieder zu lernen und zu begegnen.
Mein Geburtstag war ok, ich bin noch immer zu fremd hier, den Menschen noch nicht wirklich nah und vielleicht liegt mir der `Kölner` auch nicht so sehr
wie es weiter geht? Ich wünschte, ich wüsste wie weiter. heut früh hab ich meiner alten Lady den Kopf massiert und sie wollte dabei fernsehen, weil ein Spielfilm auf Hawaii im Programm war, ich sollte ihr alles von Hawaii erzählen und ob das im film auch alles so stimmte. Da hab ich weinend hinter ihr gestanden und erzählt und gehofft, sie merkt es nicht... ;-) ist gut gegangen!

Birthday pics, Cologne and Carneval....





Thursday, April 01, 2010

Frühling

Manchmal seh ich nach draussen und merke dann, wie schwer es mir fällt, so von der Natur getrennt zu sein. In einer Großstadt, fern meiner Träume und Wünsche, des Meeres, der Winde und Wasser. Ich merke, wie der Frühling, das alles sich bewegende, sich auch in mir bewegt und suche. Ich merk wie unruhig ich bin und wie sehr ich nach einer Perspektive suche.
Es ist so schön, die ersten Blüten wieder zu sehen, das Leben auftauen zu sehen, erste warme Sonnenstrahlen und ohne Handschuhe Radfahren zu können. Wie seltsam, es fühlt sich an, als habe ich dies alles noch nie erlebt.
Am Freitag geht es nach Oldenburg in den Norden, eine gute Abwechslung, und der April wird sehr voll werden...
Ich lerne noch immer sehr viel im Kindergarten, die Arbeit ist sehr bereichernd und sehr anstrengend. Sehr intensive Arbeit die sehr schlecht bezahlt wird. Und ich pass nicht gut in Systeme, auch wenn sie so gut sind wie das meines Arbeitgebers. Ich arbeite an der Umstellung der Ernährung im Kindergarten, damit die Kinder besseres Essen bekommen, hab eine Präsentation gegeben und Umfragen gestaltet, es wird eine Arbeitsgruppe geben... und es dauert unendlich lang, es ist so frustrierend. Es ist sehr schön, mit den Kindern tu sein, sehr ermüdend, dass sich Veränderungen nur so langsam umsetzen lassen und die Arbeit im Hintergrund, zuhause, am Computer, Präsentation vorbereiten, Umfragen.... macht mir viel Freude. Eine gute Kombination, die mir sehr bekannt vorkommt. Und doch, ich sitze viel zu viel am Computer, weil mir die Natur so fehlt, weil es ein echter Aufwand ist, bis ich hier wirklich draussen bin, kein Wasser oder Meer oder Wiesen in der Nähe, nur Häuser. Auf Dauer mag ich so nicht leben, auch wenn, ich nun, immerhin, meinen Garten in Angriff nehmen werd, Blumenzwiebeln gekauft hab und mir ein BLumenbeet schaffen werde, sobald das Wetter wärmer wird. Auch die Wohnung wird immer schöner, so weit das eben geht, das Klo ist jetzt weiss an den Fliesen und nicht mehr 70er Jahre braun, eine Erholung!
Mir fehlt Ausdruck, Kreativität, Tanz udn Leben und gleichzeitig achte ich sehr, was ich hier an Routine, Gesundheit, Bodenständigkeit und Klarheit erhalte.
Köln gibt Klarheit, Grenzen, Definition, Stärke. Mein Fahrrad ist ganz wunderbar und auch wenn ich gern ein Auto hätt, es geht so ganz gut, nur raus komm ich eher schwer.
Zum Tanzen war ich den ganzen Winter viel zu müde, war mir viel zu spät, doch ich habe gute Menschen gefunden und es fühlt sich an, als liege mir die neue Sommerzeit (seit Sonntag) mehr als die Winterzeit. Ich freu mich so auf den Sommer, wenn ich auch noch etwas an meiner Sommerfigur arbeiten muss, da bin ich noch nicht so ganz ;-)
Auf der Arbeit muss ich sehen, wie alle um der Harmonie willen den Mund halten und es keinem gut geht und ich muss selbst anfangen, den Mund aufzumachen, auch wenn das umbequem wird und ist und lernen, dass diese Harmonie nichts gutes bringt. Ich lerne, mich zu positioneren und es fällt mir nicht leicht, zumal es wenig Unterstützung gibt und ich es positiv tun möchte. Neu.
Meiner Frau Kukwa geht es weiterhin erstaunlich gut und wie kann ich von hier gehen, so lange sie noch ist. Es wär mir schwer sie hier zu lassen. Und doch, wie lange noch? Es ist sehr bereichernd, von ihr zu hören und zu lernen, 93 Jahre Leben lassen vieles in einem anderen Licht erscheinen. Ich lerne von ihr deutsche Geschichte, die meine Grosseltern mir nicht mehr erzählen können und es fühlt sich wertvoll an, so wenig Menschen gibt es noch heut von damals. Und so schön ist es, ihr eine Currypaste, die sie nicht kennt mitbringen zu können und sie zu überraschen, sie zu Kürbiskernöl zu verführen, für sie einzukaufen, zu nähen oder mit ihr über Männer zu reden. Jede Woche, mindestens 2 Stunden, massier ich ihr den Kopf. Wir haben viel Zeit zu reden. Die Alte und die Kleinen, und ich mittendrin. Mir fehlt ein Partner, mir fehlt Weite, Natur und Hawaii, mir fehlen Träume und Perspektive.
Ich hab meine Steuer gemacht, bin gespannt, ob die sich melden und ob alles ok ist.
Der Karneval, der Kölner Karneval...war eigentlich recht nett! Die Weiberfastnacht, trinken, huren, tanzen, war nicht so das meine, die UMzüge dafür umso mehr, haben mir sehr gefallen, so viel Liebe, Arbeit, Passion und Freude. Ganz verstehen tu ich es nicht, aber ich bin ja auch keine Kölnerin ;-) Wobei, es ist keine schlechte Stadt zum Leben. Nur schön, dass ist sie nicht oft. Lebendig, sehr wohl.