Manchmal seh ich nach draussen und merke dann, wie schwer es mir fällt, so von der Natur getrennt zu sein. In einer Großstadt, fern meiner Träume und Wünsche, des Meeres, der Winde und Wasser. Ich merke, wie der Frühling, das alles sich bewegende, sich auch in mir bewegt und suche. Ich merk wie unruhig ich bin und wie sehr ich nach einer Perspektive suche.
Es ist so schön, die ersten Blüten wieder zu sehen, das Leben auftauen zu sehen, erste warme Sonnenstrahlen und ohne Handschuhe Radfahren zu können. Wie seltsam, es fühlt sich an, als habe ich dies alles noch nie erlebt.
Am Freitag geht es nach Oldenburg in den Norden, eine gute Abwechslung, und der April wird sehr voll werden...
Ich lerne noch immer sehr viel im Kindergarten, die Arbeit ist sehr bereichernd und sehr anstrengend. Sehr intensive Arbeit die sehr schlecht bezahlt wird. Und ich pass nicht gut in Systeme, auch wenn sie so gut sind wie das meines Arbeitgebers. Ich arbeite an der Umstellung der Ernährung im Kindergarten, damit die Kinder besseres Essen bekommen, hab eine Präsentation gegeben und Umfragen gestaltet, es wird eine Arbeitsgruppe geben... und es dauert unendlich lang, es ist so frustrierend. Es ist sehr schön, mit den Kindern tu sein, sehr ermüdend, dass sich Veränderungen nur so langsam umsetzen lassen und die Arbeit im Hintergrund, zuhause, am Computer, Präsentation vorbereiten, Umfragen.... macht mir viel Freude. Eine gute Kombination, die mir sehr bekannt vorkommt. Und doch, ich sitze viel zu viel am Computer, weil mir die Natur so fehlt, weil es ein echter Aufwand ist, bis ich hier wirklich draussen bin, kein Wasser oder Meer oder Wiesen in der Nähe, nur Häuser. Auf Dauer mag ich so nicht leben, auch wenn, ich nun, immerhin, meinen Garten in Angriff nehmen werd, Blumenzwiebeln gekauft hab und mir ein BLumenbeet schaffen werde, sobald das Wetter wärmer wird. Auch die Wohnung wird immer schöner, so weit das eben geht, das Klo ist jetzt weiss an den Fliesen und nicht mehr 70er Jahre braun, eine Erholung!
Mir fehlt Ausdruck, Kreativität, Tanz udn Leben und gleichzeitig achte ich sehr, was ich hier an Routine, Gesundheit, Bodenständigkeit und Klarheit erhalte.
Köln gibt Klarheit, Grenzen, Definition, Stärke. Mein Fahrrad ist ganz wunderbar und auch wenn ich gern ein Auto hätt, es geht so ganz gut, nur raus komm ich eher schwer.
Zum Tanzen war ich den ganzen Winter viel zu müde, war mir viel zu spät, doch ich habe gute Menschen gefunden und es fühlt sich an, als liege mir die neue Sommerzeit (seit Sonntag) mehr als die Winterzeit. Ich freu mich so auf den Sommer, wenn ich auch noch etwas an meiner Sommerfigur arbeiten muss, da bin ich noch nicht so ganz ;-)
Auf der Arbeit muss ich sehen, wie alle um der Harmonie willen den Mund halten und es keinem gut geht und ich muss selbst anfangen, den Mund aufzumachen, auch wenn das umbequem wird und ist und lernen, dass diese Harmonie nichts gutes bringt. Ich lerne, mich zu positioneren und es fällt mir nicht leicht, zumal es wenig Unterstützung gibt und ich es positiv tun möchte. Neu.
Meiner Frau Kukwa geht es weiterhin erstaunlich gut und wie kann ich von hier gehen, so lange sie noch ist. Es wär mir schwer sie hier zu lassen. Und doch, wie lange noch? Es ist sehr bereichernd, von ihr zu hören und zu lernen, 93 Jahre Leben lassen vieles in einem anderen Licht erscheinen. Ich lerne von ihr deutsche Geschichte, die meine Grosseltern mir nicht mehr erzählen können und es fühlt sich wertvoll an, so wenig Menschen gibt es noch heut von damals. Und so schön ist es, ihr eine Currypaste, die sie nicht kennt mitbringen zu können und sie zu überraschen, sie zu Kürbiskernöl zu verführen, für sie einzukaufen, zu nähen oder mit ihr über Männer zu reden. Jede Woche, mindestens 2 Stunden, massier ich ihr den Kopf. Wir haben viel Zeit zu reden. Die Alte und die Kleinen, und ich mittendrin. Mir fehlt ein Partner, mir fehlt Weite, Natur und Hawaii, mir fehlen Träume und Perspektive.
Ich hab meine Steuer gemacht, bin gespannt, ob die sich melden und ob alles ok ist.
Der Karneval, der Kölner Karneval...war eigentlich recht nett! Die Weiberfastnacht, trinken, huren, tanzen, war nicht so das meine, die UMzüge dafür umso mehr, haben mir sehr gefallen, so viel Liebe, Arbeit, Passion und Freude. Ganz verstehen tu ich es nicht, aber ich bin ja auch keine Kölnerin ;-) Wobei, es ist keine schlechte Stadt zum Leben. Nur schön, dass ist sie nicht oft. Lebendig, sehr wohl.
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