Ich bin wieder zurueck in Kona, alleine nun. Nachdem wir auf dem Weg zurueck alle drei das Hilton besucht haben und dort Sonne getankt haben, sind Thorben und ich weiter nach Kona gefahren, wo ich nun fuer einige Tage bleibe, waehrend Thorben gemeinsam mit Anna ausspannen kann. Auf dem Rueckweg haben Thorben und ich einen Sonnenbrillenshop besucht und ich bin nun stolze Besitzerin meiner ersten und echt genialen Sonnenbrille (Maui-Jim), die mehr gekostet hat, als ich mir im Leben haette traeumen lassen koennen. Sie ist mein Weihnachtsgeschenk von Thorben und ich bin seeehr stolz auf sie. Gut, es hat eine Weile gedauert, doch mittlerweile habe ich eingesehen, dass ich hier ohne Sonnenbrille nicht weiterkomme und besonders auf dem Scooter habe ich immer eine gebraucht...dabei sind diese mehr oder weniger leicht getoenten Sonnenfilter eine ganz eigene Wissenschaft, die reicht von polarisiert oder nicht bis zur Faerbung der Glaeser (von eher rosa ueber braun bis grau) und Halterungen...nun die Brillenschlangen unter Euch werden die Geschichte vielleicht besser kennen als ich. Hey, ich merke gerade, dass sogar der Rechnerbildschirm damit angenehmer zu lesen ist...
Nun gut, wieder fuer mich allein und auch das tut gut. Ich habe in den letzten Tagen sehr viel gelernt durch das mit anderen Menschen sein und es war angenehmer, als ich mir hatte traeumen lassen. Immer noch habe ich Magenschmerzen, wenn ich mich einerseits umsonst mit verkoestigen kann und eingeladen bin und andererseits weiss ich auch, ich koennte es mir selbst nicht leisten. Annehmen, akzeptieren und sich dabei selbst nicht aufgeben...Es tut gut, dass Anna und Ben einfach sie selbst sind, dass ich einfach ich sein kann, es war eine sehr freie Atmosphaere im Haus, wir haben alle ein wenig unser eigenes Ding gemacht, ich habe einfach sein duerfen und ich bin dankbar dafuer. Wir hatten sehr schoene Gespraeche und haben gestern Abend Pirates of the Caribean 2 gesehen...der Film war tatsaechlich besser, als ich es erwartet hatte. Heute Nacht hat es eine Sekunde lang heftigst geknallt und gerumpelt, ein weiteres Erdbeben. Seltsam fand ich nur, dass ich kurz vorher wach geworden bin, ohne dass etwas gewesen waere und es scheint auch anderen so zu gehen. Am schoensten war die Stille des Hauses, der Umgebung, ich habe so gut geschlafen wie lange nicht.
Es ist schoen, dass ich die Chance habe, Thorben eine Weile zu begleiten und Anna kennenlernen zu duerfen. Es war sehr intensiv in den letzten Tagen. Alle haben ihre eigenen Gedanken, Beduerfnisse. Wie kann ich dem gerecht werden, wie kann ich dabei mir gerecht werden und was brauche ich? Ich verliere mich schnell, aus Angst, im Weg zu sein, nicht angenehm zu sein, verliere mich und passe mich an und kann mich selbst nicht mehr wahrnehmen.
Ich bewundere es, wie es Anna gelingt, Frau und Kind zu sein, sie ist sehr schoen und auch sehr hart gegen sich selbst, sie ist ein sehr besonderer Mensch und es waere schoen, wenn es zwischen den Zweien gut weitergehen kann, sie sind sehr gut zusammen, beides so aussergewoehnliche Menschen. Mir ist, ich verliere meine eigene Aussergewoehnlichkeit, da ich hier abhaengig, unfrei, bin. Ich moechte sie mir erhalten, doch ich verliere das Gefuelhl fuer mich selbst...guuuut...wie kann ich mir das erhalten? Ich verliere auch ein Stueck meiner Identitaet, indem ich in einer Sprache kommuniziere, die nicht die meine ist und in der mir viele Ausdrucks- und Gefuehlsebenen einfach fehlen.
Kona...es ist wieder erheblich waermer und ich beginne zu verstehen, warum Thorben auch hier weg wollte. Es ist ziemlich klein, eng, zu schnell ist man bekannt, aggressive Locals, Fleischmarkt und all about Money. Schoen fuer Touristen, wie viel wahre Menschlichkeit hier moeglich ist, weiss ich nicht. Nein, es ist nicht an mir darueber zu urteilen, natuerlich finden sich menschlich warme Mitmenschen ueberall und nach aussen ist es hier sehr warmherzig, doch manchmal scheint mir etwas in der Atmosphaere nicht zu stimmen, zu viel Druck. Vielleicht reflektieren ich hier aber auch nur Meinungen anderer, es ist auch einfach sehr schoen.
Ist es nun gut gewesen, dass ich alles hinter mir gelassen habe, dass ich alles aufgegeben habe, anstatt mir Stueck fuer Stueck ein eigenes Leben aufzubauen? Habe ich tatsaechlich alles weggeworfen? Ich weiss es nicht. Manchmal traeume ich einfach nur davon, selbst genug Geld zu haben, ein Eigenheim, einen Partner, geregelte Gaenge. Und ich hab eine anderen Weg gewaehlt. Vielleicht einen Weg, der ins Nichts fuehrt und nach dem ich in einem Jahr weniger habe als zuvor, was allerdings kaum sein kann denn ausserhalb der materiellen Komponente kann ich nur gewinnen an Erfahrung, an Wissen, an Begegnungen mit Menschen und mir. Noch begreife ich die wahre Freiheit des Reisens nicht, noch habe ich das Gefuehl, ich habe noch einige Schritte zu gehen, bis ich frei bin, bei mir, das Leben wirklich geniessen kann. Ich spuere noch immer etwas um mich, das belastet, schwer ist, graue Energie, Sorgen, es klebt, es scheint alt zu sein. und ich moechte einen Weg finden, es nun zu loesen, frei zu werden. Manchmal aheb ich da sGefuehl, ich habe mein Strahlen verloren, mir fehlt der Ausdruck meiner selbst, sei es nun malen oder massieren oder mit Menschen arbeiten oder oder oder...einPlatz, an dem ich Strahlen kann...Menschen, die das Strahlen staerken.
Was das Leben wohl mit mir vorhat?
Wie finde ich in dieser Schwaeche und auch Unsicherheit meine Staerke, wie gelingt es mir, mich nicht immer wieder zu verlieren?
Mir fehlt die Weihnachtliche Stille, mein eigener Platz und so ist es im Moment eben. Es ist wohl an der Zeit, dass ich die Staerke und die Verbindung in mir zu mir selbst finde, egal, was um mich geschieht. Ich wuenschte, es fiele mir leichter, bei mir zu bleiben und mich zu spueren. Wenn ich mir das von aussen betrachte ist es bestimmt auch nicht immer leicht, mit jemandem zu sein, der sich selbst nicht klarmacht, sondern immer anpasst. Es ist eine Zwickmuehle in mir, moege ich staerker werden und lernen, mich zu akzeptieren.
Ich freue mich auf Neuseeland und auf den Tag, an dem ich meinen Bruder einladen kann.
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